Der neue Ballermann

Der Ballermann 6 ist kaum wieder zu erkennen, so modern ist der Balneario 6 nach den Umbauarbeiten geworden mit seiner edlen lindgrünen Fassade und der Holzverkleidung. Was beweist: Nicht mal vor so einem Unikum wie dieser Kultbar macht die Renovierungslust an der Playa de Palma auf Mallorca halt. Natürlich wurde auch der Name der Strandschenke geändert: Sie heißt jetzt „Beach Club Six“. Etwas eigenartig ist allerdings die Holzverkleidung, die als Sonnenschutz auf der Seite zum Meer angebracht wurde. Freie Sicht auf tiefblaues Meer jedenfalls ist anders. Zumindest wer steht, hat einfach ein Brett vorm Kopf!

Hotelbetten begrenzen?

Auf Mallorca soll die Zahl der Hotelbetten nicht mehr steigen. Das jedenfalls plant die Linksregierung angesichts der starken Besucherzahlen. Zwar gab es bereits eine Reglementierung, was die Schaffung zusätzlicher Hotelbetten anbelangt. Doch soll diese jetzt auch auf die gehobenen Kategorien ausgeweitet und ebenso bei Luxus- und Stadthotels sowie Landhotels, den Agroturismos, gelten.

Das heißt: Wer etwas Neues bauen möchte, muss zunächst Hotelbetten reduzieren. Das ließ Biel Barceló, Tourismusminister der Balearen, verlauten. Nach offiziellen Angaben stehen auf der Sonneninsel Mallorca rund 350.00 Betten für Urlauber zur Verfügung. Balearenweit sind es 510.000.

Neue Touristensteuer seit 1. Juli 2016

Die neue „Steuer für nachhaltigen Tourismus“ wird auf den Balearen seit 1. Juli 2016 erhoben. Jeder Urlauber zahlt dann das ganze Jahr über eine Art Kurtaxe, die je nach Unterkunft und Saison zwischen 0,25 und 2 Euro liegt. Die linksgerichtete Landesregierung erwartet daraus Einnahmen in Höhe von rund 60 Millionen Euro.

Wer ist die schönste Insel im ganzen Land?

Wer ist die Schönste im ganzen Land? Bei einer Umfrage des US-amerikanischen Reiseportals TripAdvisor ist Mallorca als schönstes Eiland Spaniens bewertet worden. Europaweit liegt die Sonneninsel auf Platz 2 – nach Santorini. Und im weltweiten Vergleich landete Mallorca immerhin auf Rang 6.

Kostenlos im Web surfen

Palma de Mallorca soll bis 2019 über das größte WLAN-Netz Europas verfügen. Täglich werden dann bis zu 100.000 Nutzer erwartet, die kostenlos und schnell im Internet surfen. Das Netz wird in drei Phasen ausgebaut. Bereits jetzt kommt man zum Beispiel an der Playa de Palma gratis ins World Wide Web.

Berühmt, berüchtigt – schick!

Die Playa de Palma mit ihrem Ballermann macht sich richtig fein. Jedes dritte Hotel in der Urlauberhochburg ist in den vergangenen drei Jahren renoviert worden – oder soll modernisiert werden. Selbst im Luxusbereich boomt es. In neuen Nobelhotels wird Platz für 1.500 Gäste geschaffen.

Touristensteuer kommt

Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera stehen in der Gunst der Urlauber hoch im Kurs. Letztes Jahr besuchten rund 13,5 Millionen Touristen die Inseln. Und in diesem Jahr werden neue Rekorde fallen.

Ob es im kommenden Jahr so bleibt, ist allerdings fraglich. Denn unter der jetzigen Linksregierung wird in jedem Fall eine „Touristensteuer“ eingeführt. Dann muss jeder Urlauber je nach Unterkunftskategorie zwischen 0,50 und 2 Euro zahlen, in der Nebensaison die Hälfte. Die Steuer wird zudem auf allen Kreuzfahrtschiffen erhoben, die balearische Häfen anlaufen.

Steuer für nachhaltigen Tourismus

Selbst die Einwohner der Balearen, die zum Beispiel auf den Inseln in einer touristischen Unterkunft Urlaub machen, werden zur Kasse gebeten – wenn sie älter als 14 Jahre alt sind. Das europäische Recht lässt keine Unterscheidung zwischen Nicht-Residenten und Residenten zu. Der Govern hofft durch diese Steuer auf Einnahmen zwischen 50 und 80 Millionen Euro jährlich. Ein Teil der voraussichtlichen Einnahmen wird bereits in den nächsten Haushaltsplan der Landesregierung eingestellt.

Touristensteuern gibt es auch in anderen Regionen

„Es ist wichtig, dass die Touristen zum Schutz und Erhalt der Umwelt im Zielgebiet beitragen“, sagt Balearen-Tourismusminister Biel Barceló. Es werde in vielen touristischen Regionen eine vergleichbare Steuer erhoben. In der Hochsaison zwischen April und Oktober werden fällig:

o,50 Euro/Tag: in einfachen Herbergen, Pensionen, auf Campingplätzen

1 Euro/Tag: in Landhotels, Agroturismos, Drei-Sterne-Hotels, auf Kreuzfahrtschiffen

1,5 Euro/Tag: in „Drei-Sterneplus-“- und „Vier Sterne-Hotels“

2 Euro/Tag: in Luxus-Hotels und -Apartments ab „Vier Sterne plus“

Alle Beträge werden in der Nebensaison von November bis März um die Hälfte reduziert.

In jedem Fall 2016

Ab wann die „Steuer für nachhaltigen Tourismus“ erhoben wird, steht noch nicht fest. Das hängt unter anderem davon ab, wie schnell das entsprechende Gesetz das Parlament passieren wird und wie rasch die Vorbereitungen zur Erhebung der Steuer praktisch umgesetzt werden können. Voraussichtlich wird sie nach dem Ende der Hochsaison 2016 erhoben werden, also ab dem 3. Quartal 2016.

Kritik von den Hoteliers

Das würde den Hoteliers entgegenkommen, da alle Preisverhandlungen mit den großen Touristikunternehmen für die kommende Saison bereits abgeschlossen sind. Die Vereinigungen der Hotelbetreiber kritisieren allerdings massiv die geplante Abgabe. „Wer legal Zimmer anbietet, wird mit der Erhebung der Ökosteuer bestraft“, sagte Juanjo Riera,Präsident der Hoteliersvereinigung der Pityusen. Wer dagegen unrechtmäßig Unterkünfte vermiete, komme ungeschoren davon. Gegen die „Schwarz“-Vermietung müsste endlich stärker vorgegangen werden.

Wie viel Öko steckt da drin?

Mit der Steuer soll unter anderem die touristische Infrastruktur und der nachhaltige Tourismus gefördert werden. Und wie viel Öko steckt da drin? Die Grünen beurteilen die neue Abgabe als „beschämend“. „Die Einnahmen fließen zu einem großen Teil nicht in den Umweltschutz, sondern in die Verbesserung des touristischen Angebotes“, sagte Joan Carles Palerm, Präsident der Umweltorganisation GEN (Grup d’Estudis de la Naturalesa). „Mit einer Steuer, die dazu dient, die Playa de Palma aufzubessern und den Tourismus in Sant Antoni auf Ibiza etwas zu zähmen, erreicht man gar nichts für die Umwelt.“

Auch die Protestpartei Podemos forderte, den Großteil der Einnahmen nicht in den Tourismussektor zu investieren, sondern in ökologische Projekte.