Weinfest Sant Mateu, Ibiza, Balearen

Fiesta Wunderbar

Wenn 21 Winzer aus einem einzigen Ort gratis ihren Wein bei einem Dorffest ausschenken, dann ist Winter auf Ibiza. Genauer gesagt in Sant Mateu. Und dort wird’s dann urig. Auf dem Sportplatz steht eine lange Theke mit Glaskaraffen darauf. Jede trägt eine große Nummer. Die Zahlen stehen für Pep, Joan oder Ramón, allesamt Hobbywinzer aus Leidenschaft. Allesamt aus Sant Mateu. Jeder von ihnen keltert seinen Wein für den Eigenbedarf, manchmal sogar verschiedene Sorten. Aus Tradition. Und früher tauschte man so einen Tropfen auch schon mal gegen eine Flasche Olivenöl ein.

Winterfest des Weins in Sant Mateu, Ibiza

„Un vinito“, sagt Pep und strahlt über sein ganzes stoppeliges Fünf-Tage-Bart-Gesicht. Randvoll hat er den Plastikbecher mit Tinto geschenkt, den er herüber schiebt. „Ist mein Wein, sehr gut!“, fügt er hinzu und zeigt stolz auf die Nummer elf auf dem Krug. Manch einer probiert sich gleich durch die ganze Palette. Entsprechend fröhlich geht es zu.

Winterfest des Weins in Sant Mateu, Ibiza

Wer sich zwischendurch stärken muss, spießt auf einen dünnen Zweig ein Stück Sobrassada, die gute, alte, deftige Insel-Paprikawurst. Und grillt sie über ausrangierten Badewannen oder halbierten Ölfässern – bis das Fett in die lodernde Glut spritzt. Dazu wird eine einfache  Scheibe Bauernbrot geröstet. Es schmeckt köstlich. Die Musik spielt auf. Das Feuer wärmt die Seele.

Das große traditionelle Open-Air-Fest steigt stets Mitte Dezember. Seit 25 Jahren. Mit kostenlosem Wein. Festa del Ví Pagès, heißt es, das Fest des Bauernweins. Man könnte es auch Fiesta Wunderbar nennen.

Weinfest der Bauern in Sant Mateu, Ibiza, Balearen

Weinfest der Bauern in Sant Mateu, Ibiza, Balearen

Kathedrale Palma Mallorca

Palmas Kathedrale zum Staunen

Zehn Dinge, die Sie über das Wahrzeichen Mallorcas in Staunen versetzen

1. Die mächtige Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert ist nicht nur ein Meisterwerk der Gotik. Sie ist wie eine russische Matrjoschka: Bei ihr steckt allerdings nicht Puppe in Puppe, sondern Kapelle in Kapelle in Kapelle. Die kleinste „Puppe“ ist die Trinitätskapelle.

2. Sie macht ihrem Beinamen „Kathedrale des Lichts“ wahrlich Ehre. Aus gutem Grund: Sie verfügt über 87 Fenster und acht Rosetten. Durch sie dringt Licht in den Innenraum.

Kathedrale Palma Mallorca

3. Apropos: Immer am 2.2. und 11.11. eines Jahres geschieht regelmäßig eine kleines Wunder – in Form einer außergewöhnlichen Lichterscheinung. Dann strahlt die Morgensonne durch die Hauptrosette über dem Presbyterium und projiziert sie unter die Rosette auf der gegenüberliegenden Seite des Kirchenschiffs. Ein magischer Moment: Es entsteht eine Acht aus Glas und Licht.

4. Die Kirchenoberen haben ganz schön Mut. Zum Beispiel Anfang des 20. Jahrhundert: Direkt über dem Altar des altehrwürdigen Gotteshauses hängt der Baldachin mit einem Lichterring von Jugendstilmeister Antoni Gaudí. Erleuchtet verwandelt er sich in eine strahlende, siebeneckige Krone. Aus ihr wachsen Ähren hervor, Weinblätter und Trauben hängen herab: das Symbol des Abendmahles. Was für eine gewagte Kombination: beeindruckende gotische Architektur gepaart mit Jugendstil!

Kathedrale Palma Mallorca

Allerdings stand das heutige Domkapitel ihren Vorgängern rund 100 Jahre später in nichts nach. Der Beweis? Die Petrus-Kapelle neben dem Hauptchor, gestaltet von dem international erfolgreichen mallorquinischen Künstler Miquel Barceló. Der Mann aus Felanitx hat in rustikaler Terracotta-Manier aus 15 Tonnen Ton die biblische Geschichte der „Speisung der Fünftausend“ nachgebildet. Mit Fischen, Broten, Kohlköpfen, Granatäpfeln, Totenschädeln. Ein grandioses Relief. Das muss man sich trauen in einer so erhabenen katholischen Kirche!

Was Mallorcas Kathedrale am Meer noch so außerordentlich macht, schicken wir Ihnen gern auf Anfrage.

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Kathedrale Palma Mallorca

Kathedrale Palma Mallorca

Villa Coco Mallorca

Schöner wohnen am Meer

Sie heißt Villa Coco – und liegt direkt am Meer in Port d’Andratx auf Mallorca. Coco ist auferstanden aus Ruinen, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn anfangs war sie unscheinbar, ein Aschenputtel. Bis die neuen Besitzer das Haus sahen. Zehn Jahre hatten sie im Südwesten der Insel vergeblich eine Immobilie gesucht, die ihr Herz höher schlagen ließ.

Villa Coco Mallorca

Gerade als sie aufgeben wollten, begegnete ihnen ein Gebäude in spektakulärer Meereslage in Port d’Andratx. Ihre Fantasie schlug Kapriolen. Und ihr Entschluss stand fest: Das ist es! Wir bauen um und gestalten das Haus nach unserem Geschmack.

Villa Coco Mallorca

 

Sternekoch Mallorca Michelin

Mallorcas neuer Zwei-Sterne-Koch

Mallorca hat wieder einen Zwei-Sterne-Koch: Fernando Pérez Arellano mit seinem Restaurant Zaranda im Nobelhotel Son Claret in Es Capdellà (Calvià) hat ihn sich mit seinem Team erkocht. Er hat es verdient! Schließlich hört der Mann nicht auf, Neues auf die Teller zu bringen. Und schreckt dabei vor so gut wie nichts zurück. Zum Beispiel, wenn er Spanferkel mit Muräne kombiniert. Ziemlich innovativ ist auch sein Austerngericht, eine Perle zum Essen … Oder die „Vier Jahreszeiten von der Mandel“.

Sternerestaurant, Mallorca, Michelin

Der Starkoch war gerade bei einer Radrenn-Veranstaltung, als er von dem zweiten Stern erfuhr.  Hat er so ausgezeichnet jetzt neue Projekte? Fernando Arrellano lacht. „Nein, mein Team und ich, wir machen weiter wie bisher. Wir arbeiten hart daran, den Gast immer wieder zu überraschen.“ Sagt’s – und stösst mit seiner Crew mit einem Glas Sekt auf den Erfolg an.

Es macht es Spaß, bei ihm zu essen. Denn der Mann, der zuvor in den besten Häusern in Dublin, London, Neapel, Valence und Barcelona gearbeitet hat, traut sich was. Er will seine Gäste in Erstaunen versetzen, ihn „emotional berühren“, wie er selbst sagt.

Noch mehr Kostproben gefällig? Da ist zum Beispiel die Seegurke mit wilden Pilzen und Kastanien, das leicht geräucherte Rindfleisch mit einer Creme von karamellisierten Zwiebeln mit schwarzem Trüffel oder die glacierte Kalbszunge mit Lauch und Kartoffelsalat …

Wandern mit Josef zu Maria

Josef ist Schweizer. Und Wanderführer auf Ibiza. Im Winter ist die Insel zum Wandern besonders schön. Denn Josef hat sie wiederentdeckt, die Jahrhunderte alten Kirchenwege mit traumhaften Ausblicken. (Den kompletten Text und die Fotos senden wir gern auf Anfrage.) Mehr

Exkursion in die Unterwelt

Räume, hoch wie Kathedralen. Tropfsteine, die den Atem rauben. Unterirdische Seen, in denen man baden kann: Weit über 4.000 Höhlen gibt es auf Mallorca. Fernab der Touristenrouten organisieren Wanderführer Ausflüge in ein faszinierendes Reich. (Den kompletten Text und die Fotos senden wir gern auf Anfrage.) Mehr

Schlemmen in der Markthalle

Austern, Sushi, Lachs und Kabeljau – Mallorcas Markthallen werden zum Schlemmer-Paradies. Delikatess-Stände schießen wie Pilze aus dem Boden und laden zum Probieren gleich vor Ort ein! (Den kompletten Text und die Fotos senden wir gern auf Anfrage.) Mehr

Berühmt, berüchtigt – schick!

Die Playa de Palma mit ihrem Ballermann macht sich richtig fein. Jedes dritte Hotel in der Urlauberhochburg ist in den vergangenen drei Jahren renoviert worden – oder soll modernisiert werden. Selbst im Luxusbereich boomt es. In neuen Nobelhotels wird Platz für 1.500 Gäste geschaffen.

Touristensteuer kommt

Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera stehen in der Gunst der Urlauber hoch im Kurs. Letztes Jahr besuchten rund 13,5 Millionen Touristen die Inseln. Und in diesem Jahr werden neue Rekorde fallen.

Ob es im kommenden Jahr so bleibt, ist allerdings fraglich. Denn unter der jetzigen Linksregierung wird in jedem Fall eine „Touristensteuer“ eingeführt. Dann muss jeder Urlauber je nach Unterkunftskategorie zwischen 0,50 und 2 Euro zahlen, in der Nebensaison die Hälfte. Die Steuer wird zudem auf allen Kreuzfahrtschiffen erhoben, die balearische Häfen anlaufen.

Steuer für nachhaltigen Tourismus

Selbst die Einwohner der Balearen, die zum Beispiel auf den Inseln in einer touristischen Unterkunft Urlaub machen, werden zur Kasse gebeten – wenn sie älter als 14 Jahre alt sind. Das europäische Recht lässt keine Unterscheidung zwischen Nicht-Residenten und Residenten zu. Der Govern hofft durch diese Steuer auf Einnahmen zwischen 50 und 80 Millionen Euro jährlich. Ein Teil der voraussichtlichen Einnahmen wird bereits in den nächsten Haushaltsplan der Landesregierung eingestellt.

Touristensteuern gibt es auch in anderen Regionen

„Es ist wichtig, dass die Touristen zum Schutz und Erhalt der Umwelt im Zielgebiet beitragen“, sagt Balearen-Tourismusminister Biel Barceló. Es werde in vielen touristischen Regionen eine vergleichbare Steuer erhoben. In der Hochsaison zwischen April und Oktober werden fällig:

o,50 Euro/Tag: in einfachen Herbergen, Pensionen, auf Campingplätzen

1 Euro/Tag: in Landhotels, Agroturismos, Drei-Sterne-Hotels, auf Kreuzfahrtschiffen

1,5 Euro/Tag: in „Drei-Sterneplus-“- und „Vier Sterne-Hotels“

2 Euro/Tag: in Luxus-Hotels und -Apartments ab „Vier Sterne plus“

Alle Beträge werden in der Nebensaison von November bis März um die Hälfte reduziert.

In jedem Fall 2016

Ab wann die „Steuer für nachhaltigen Tourismus“ erhoben wird, steht noch nicht fest. Das hängt unter anderem davon ab, wie schnell das entsprechende Gesetz das Parlament passieren wird und wie rasch die Vorbereitungen zur Erhebung der Steuer praktisch umgesetzt werden können. Voraussichtlich wird sie nach dem Ende der Hochsaison 2016 erhoben werden, also ab dem 3. Quartal 2016.

Kritik von den Hoteliers

Das würde den Hoteliers entgegenkommen, da alle Preisverhandlungen mit den großen Touristikunternehmen für die kommende Saison bereits abgeschlossen sind. Die Vereinigungen der Hotelbetreiber kritisieren allerdings massiv die geplante Abgabe. „Wer legal Zimmer anbietet, wird mit der Erhebung der Ökosteuer bestraft“, sagte Juanjo Riera,Präsident der Hoteliersvereinigung der Pityusen. Wer dagegen unrechtmäßig Unterkünfte vermiete, komme ungeschoren davon. Gegen die „Schwarz“-Vermietung müsste endlich stärker vorgegangen werden.

Wie viel Öko steckt da drin?

Mit der Steuer soll unter anderem die touristische Infrastruktur und der nachhaltige Tourismus gefördert werden. Und wie viel Öko steckt da drin? Die Grünen beurteilen die neue Abgabe als „beschämend“. „Die Einnahmen fließen zu einem großen Teil nicht in den Umweltschutz, sondern in die Verbesserung des touristischen Angebotes“, sagte Joan Carles Palerm, Präsident der Umweltorganisation GEN (Grup d’Estudis de la Naturalesa). „Mit einer Steuer, die dazu dient, die Playa de Palma aufzubessern und den Tourismus in Sant Antoni auf Ibiza etwas zu zähmen, erreicht man gar nichts für die Umwelt.“

Auch die Protestpartei Podemos forderte, den Großteil der Einnahmen nicht in den Tourismussektor zu investieren, sondern in ökologische Projekte.

 

Fastenwandern

Fastenwandern – der neue Trend auf Mallorca. Nicht nur zur Osterzeit, sondern das ganze Jahr geht es über Stock und Stein. Was wie Kasteiung anmutet, ist ein Erlebnis – mit ungeahnten Glücksmomenten. Wer lieber aufs Rad steigt, kann auch das tun: Fastenradeln ist mittlerweile ebenfalls im Angebot. (Den kompletten Text und die Fotos senden wir gern auf Anfrage.) Mehr